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Terroir im Weinanbau

Der Begriff steht, aus dem Französischen übersetzt, für „Gegend“ und leitet sich vom lateinischen Terra „Erde“ ab. Er wird in Deutschland im Weinanbau verwendet und hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er beschreibt die, für eine Weinlage signifikanten Naturfaktoren, wie Mikroklima, Geologie, Relief und Bodenbeschaffenheit. Diese beeinflussen die angebauten Weinsorten und verleihen ihnen einen eigenen Charakter. Gerade im Kraichgau kommt dem „Terroir“ eine besondere, prägende Bedeutung zu. Ein wesentlicher Grund dafür ist der oft kleinräumige Wechsel des geologischen Untergrunds und der Bodenverhältnisse. Das Mosaik aus Bunten Mergeln mit eingelagerten Kalkbändern im Steinmergel, dazu mit Lössanteilen, wie sie für die Weinberge um Tiefenbach typisch sind, verleiht jeder Weinlage ihren ganz eigenen Charakter. Dem Kellermeister ist es vorbehalten, vor Ort, die dazu passende Weinsorte anzubauen. Auf den roten Mergeln mit ihren Kalksteinbändern am Wormsberg gedeiht zum Beispiel ein besonderer Chardonnay und nur wenige Meter weiter findet sich auf rotblauem Mergel am Schellenberg der frische Tiefenbacher Riesling. Besonders wohl fühlen sich jedoch die Burgundersorten. Sind die Tiefenbacher Terroirs denen im französischen Burgund doch sehr ähnlich. Diesen starken Einfluss der Terroirs haben in den letzten Jahren immer mehr aufstrebende Weingüter und Winzer erkannt. Der Kraichgau hat dadurch als Weingegend mit besonders charakteristischen Weinen einen guten Namen im Kreis der deutschen Anbaugebiete.

 

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