Seniorinnen und Senioren erzählen

Unterm Krieg hast du nichts gekriegt, wenn du nicht gefuggert hast. Wir hatten zwei Zigarrenmacherinnen daheim S' Wagners Theresl und die Gallin. Die gingen in die Zigarrenfabrik und konnten Zigarren machen. Sie machten die Zigarren auch bei uns daheim. Die Formen holte ich beim Bender im Wallgraben. Der hatte alle Zigarrenformen. Der Vater holte zwei Sack Tabak bei seinen Brüdern in Hilsbach. Da war dann der Tabak. Was nun?
Dann hieß es: Du tust eine Lage Mist runter vom Haufen, ein Buschel Stroh drauf ausbreiten, dann kamen zwei alte Leinensäcke drauf, dann wurde der Tabak draufgelegt, dann wieder eine Lage Säcke und Stroh und dann der Mist. Da blieb der Tabak 14 Tage darunter. So wurde der Tabak fermentiert. Der Mist kam wieder runter und die Säcke wurden abgekehrt und getrocknet.
Der Tabak wurde ausgerippt und die Blätter schön hingelegt, damit die Resl und die Gallin die Zigarren machen konnten. Ich ging zum Kistelhuber und der hatte Kistchen, in die 50, 25 und 10 Zigarren reingingen. Ich kaufte die Kistchen und die Zigarren wurden reingesetzt. Der Vater ging mit den Zigarren in den Odenwald und mit dem Geld hat Mutter dann eingekauft. (Bac)