An das hölzerne Tor des Ruhbenderhauses klopften Maria (Manuela Barth) und Josef (Carolin Sikorsky) und baten um Einlass, während von drinnen der hartherzige Wirt (Friedrich Essert) gegen sie polterte. Das Tor öffnet sich, die Lichter gingen an und die Besucher zogen hinter dem heiligen Paar in den Hof des 300 Jahre alten bäuerlichen Anwesens. Sie ließen sich verzaubern von dem unbeschreiblich anheimelnden Ambiente mit der Krippe in der Scheune, den beiden kuscheligen Esselchen und niedlichen Ziegen daneben und folgten gebannt der „Herbergsuche“. Roswitha Gambichler arrangierte mit viel Liebe zum Detail das vorweihnachtliche Singspiel zu einer gehaltvollen liturgischen Feier.
Das Christkind (Kim Knopf) in strahlendem Weiß mit Heiligenschein verkündete von der hohen Haustreppe herab den „Frieden den Menschen auf Erden, die guten Willens sind“ und las die Geschichte vom „Kleinen Engel Lukas“, die Gambichler selbst schrieb. Regine Lakatos trug ein Weihnachtgedicht von Herbert Menrath aus Obergrombach vor und Hans Joachim Blatz begleitete die gemeinsam gesungenen Lieder mit seiner Drehorgel. In Gebeten wünschten sich die Menschen Frieden, Menschlichkeit und den Segen Gottes.
Nach der Feier standen die Besucher bei Glühwein und Früchtebrot beisammen, die Kleinen nippten am Kinderpunsch, fütterten die Ziegen und streichelten die Eselchen. In den Räumen des Ruhbenderhauses zeigten Gabi Stiglitz, Tatjana Krüger, Jutta Steimel und Hildegard Hoffmann Selbstgemachtes. Erich Hoffmann sorgte mit aufwändiger Technik gratis für die Beschallung. Der Freundeskreis Heimatmuseum insbesondere sein Team Ruhbenderhaus fühlt sich durch den sehr guten Besuch der Veranstaltung darin bestätigt, volkstümliche Bräuche am Leben zu erhalten. (Bac)