Download Audio

 

 Wie die Odenheimer Hohlwege zu ihrem Namen kamen

 

Die Namen der Hohlwege im Kraichgau weisen unterschiedliche Herkunft und Entstehung auf. Man kann sie verschiedenen Kategorien zuordnen. Der Tatsache entsprechend, dass Odenheim von Hügeln umgeben ist, führen allein 11 Hohlwege den Namen umliegender Berge. Es sind topographische Berghohlen, die einen Berg meist direkt hinauf- bzw. herabführen. Beispiele hierfür sind die Hatzelberghohle, Heiligenberghohle, Taubenberghohle, Neuberghohle u. a. .  Eine zweite Kategorie mit 7 Beispielen sind Gewannnamen. Diese Hohlwege dienen meist der Gewannerschließung, können aber auch Teile von Ortsverbindungen betreffen, wie die Kelterackerhohle, Hagenbachhohle, Hohensteinhohle oder Hochastoihohl, wie die Odenheimer sagen, das Waschlochhöhlchen oder die Hohle am Heiligenacker. Eine dritte häufiger als Bezeichnung gewählte Kategorie sind Namen, welche auf den geologischen Untergrund hinweisen. Die Steinighohle und die Wackersteinhohle z.B. sind in tonig – schiefrige Lagen des Schilfsandsteins eingeschnitten, die Rötehohle und die Roten Hohle schneiden die bunten Mergel des Gipskeupers an. Die Lange Hohl bezeichnet den mit ehemals 2 Kilometern tatsächlich längsten Odenheimer Hohlweg, während die Eckhohle in ihrem oberen Teil, im Streitwald, „ums Eck“ führte. Die einstige Judenhohle zeigt eine historische Funktion an. Sie führte östlich des Friedhofs wohl zu einer Bestattungsstätte für Juden. Der Name Mühlteichhohle weist auf die Untere Mühle hin, während die Hirschsprunghohle wahrscheinlich einer alten Erzählung über einen, den Hohlweg überspringenden Hirsch, seinen Namen verdankt.Aus topographischer Sicht kommen neben den vorherrschenden Berghohlen auch tangential verlaufende Hohlwege vor.

Tangentialhohlen erklimmen einen Berg nicht auf kürzestem Weg, sondern verlaufen hangparallel. Beispiele dafür sind u.a. die Hohle am Heiligenacker, die Mühlbergshohle und auch Teile der Langen Hohle.

 

 

 

Literatur

Heimatkundlicher Arbeitskreis Odenheim (1994), Hohlwege der Stadt Östringen, Odenheim, in Hohlwege, Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg S. 345-352

 

Nun die wildromantische Steinighohle hinauf zum Wegabzweig mit Stellfläche für die Landwirtschaft am Taubenberg. Nach rechts führt der Weg hinab zum Stifterhof. Am Wehrturm vorbei bleiben wir auf der Nordseite der Hofanlage. Die Wegweiser führen sie in das ehemalige zum Stifterhof gehörige Steinbruchgelände mit der Tafel 5