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Die Kirche St. Cäcilia

Die stattliche Basilika St. Cäcilia trägt den Beinamen „der Kraichgaudom“. Mit ihren drei Kirchenschiffen,  einer Länge von 55 m und ihrem 45 m hohen Kirchturm, ist sie ein beeindruckendes Bauwerk. Sie wurde von 1892 – 1894 auf dem Platz erbaut, auf dem schon ihre Vorgängerinnen standen. Bereits 1816 schildert der damalige Ortspfarrer Götz mit drastischen Worten die Raumnot der alten, etwa 700 Menschen fassenden Kirche: „…wegen solcher Massen von Menschen durch ungesunde Ausdünstungen schon so manchem Mitglied große Übelkeit und Ohnmacht verursacht haben, die auf den Körper früh oder spät nachteilig würden. Verpestete Luft erzeugt verheerende Krankheit, und wir irren nicht, wenn wir das häufige Sterben, welches nach einigen Jahren immer wiederholt in unserer Gemeinde sich findet, einesteils selbst dem beengten Raum der Kirche zuschreiben.“ Es ist interessant, dass diese eindringlichen Worte im Einklang mit den Aufrufen von Virologen und Politikern zur Einhaltung der Corona bedingten A-H-A -Regeln stehen und so nichts an Aktualität verloren haben. Erst 1886 fand der Appell für einen Neubau beim Östringer Gemeinderat Gehör. Am 4. Juni 1893 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Am 4. Oktober 1894 konnte der erste Sonntagsgottesdienst gefeiert werden und am 11. Mai 1895 erfolgte die feierliche kirchliche Einweihung (Konsekration) durch den Weihbischof Dr. Justus Knecht. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 300 000 Mark. Etwa die Hälfte wurde von der Kirchengemeinde durch Spenden und Eigenleistungen getragen. Dieses beeindruckende, für 1400 Gläubige Platz bietende Gotteshaus im neugotischen Stil, bot eine lebhafte reichhaltige Dekorationsbemalung, besonders im Altarraum und im Chorgewölbe. Nach dem 2. Weltkrieg wurden allerdings immer mehr Schäden sichtbar. Die Bemalung war verblasst und teilweise irreparabel zerstört, der Innenputz fiel von der Decke, sodass eine grundlegende Renovierung des Innenraums notwendig wurde. Der Altarraum wurde modernen liturgischen Bedürfnissen angepasst, der Altar als Abendmahlstisch zur Gemeinde hin ausgerichtet. Neben Zeugnissen barocker Sakralkunst, ist vor allem das Läutwerk der Kirche mit ihren 7 Glocken imponierend. Dr. Brauch beschreibt in seiner Stadtgeschichte 1982 dessen Wirkung so: „Was aber die Cäcilienkirche weit über alles Irdische erhebt, ist das Geläute ihrer 7 Glocken.“ Zu den beiden historischen Glocken von 1709 kamen 5 neue Glocken aus der Werkstatt der Glockengießerei Schilling in Heidelberg, deren wunderbarer Klang zu Östringen gehört und für viele ein Stück Heimat bedeutet.

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Literatur

Brauch Theodor (1982)   Östringen, Geschichte einer Stadt S. 538-555, Hrsg. Stadt Östringen

100 Jahre Pfarkirche St. Cäcilia, Hrsg. Katholische Pfarrgemeinde Östringen, Kirchweih 1995

Link: Stadtwiki Karlsruhe - St. Cäcilia_Östringen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rathaus und Kirchplatz

Der Sandsteinaltbau wurde unter Bürgermeister Johann Rothermel an der Stelle der oberen Kelter gebaut und 1899 eingeweiht. Sein Vorgänger als Rathaus ist ein schmuckes barockes Gebäude von 1768 in der Stadtmitte Ecke Hauptstraße/Keltergasse,  in dem heute das Heimatmuseum untergebracht ist. Zur Zeit der Östringer Stadterhebung erhielt das heutige Rathaus 1980/81 einen großen, architektonisch gelungenen Anbau, der durch seine Sandsteinfassaden gut mit dem Altbau harmoniert. 2020 wurden umfassende Modernisierungsarbeiten im Innenbereich durchgeführt. Der neu gestaltete Eingangsbereich bietet Platz für Informationen und Ausstellungen. In einer Nische unterhalb des Dachfirsts wacht der Schutzheilige St. Ulrich über die Stadt. Rechts vom Eingang erinnert die Figur des Ausschellers, von Heinrich Zibuschka entworfen, an die Zeit, als die Ortsnachrichten noch vom Büttel ausgerufen wurden. Der achteckige Sandsteinbrunnen, die der gotischen Madonna des Konstanzer Münsters nachempfundene Madonnensäule, die drei Wicker-Wacker-Enten als Symbolfiguren der Östringer Fastnacht, die alte Rathauslinde und die Lourdesgrotte gegenüber des Kircheneingangs komplettieren das architektonische und künstlerische Ensemble des Kirchplatzes.

 

Der Weg zur Station 2 „Kurbrunnen Schwefelquelle" führt über die Gartenstraße hinauf zur Dinkelbergstraße und entlang der Waldstraße zum Wegekreuz an der Rettigheimer Straße. Von hier im Wald parallel zur Straße in Richtung Grillhütte und entlang eines Wassergrabens nach rechts zum Schwefelbrunnen, der Station 2.