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Wie Odenwald und Kraichgau entstanden sind

 

Zwei Berge überragen diese Landschaften als höchste Erhebungen und sind vom GEOpfad aus zu sehen. Der Katzenbuckel mit seinen 626 m ü. NN erhebt sich im Nordosten um etwa 100 m über seine Umgebung im Odenwald und der Steinsberg mit 333 m ü. NN im Osten zu sehen, überragt die umgebenden Kraichgauhügel um mindestens 40 m. Beide verbindet ihre Entstehung. Es sind Reste ehemaliger Vulkane, genauer gesagt, handelt es sich um vulkanische Härtlinge. Seit ihrem Ausbruch vor ca. 55-60 Mio. Jahren wurden die umgebenden Gesteinspakete stärker abgetragen als die härtere Schlotfüllung aus basaltischer Lava. So wurden im Laufe der Jahrmillionen die Schlote im Zuge der allgemeinen Landabtragung als Kuppen herauspräpariert. Die Schlotfüllungen enthalten auch Trümmer von Sedimentgesteinen. Die darin gefundenen Fossilien zeigen, dass zur Zeit des Ausbruchs noch Schichten aus der Jurazeit Odenwald und Kraichgau überlagert haben. Entsprechend der Schichtenfolge sind damit im östlichen Odenwald bis zum Buntsandstein ca. 600 m und im Kraichgau lediglich ca. 150 m mächtige Gesteinspakete abgetragen worden. Diese unterschiedlichen Ausmaße lassen sich hauptsächlich durch die stärkere Heraushebung des Odenwalds seit dem Pliozän vor 5,3 Mio. Jahren und der dadurch dort größeren Erosionsdynamik begründen. In besonderem Maße hatte dazu der schon vor der Heraushebung hier abfließende Neckar beigetragen, der sich immer mehr eintiefte und den südlich gelegenen kleinen Odenwald mit dem Königstuhl (570 m ü. NN) als höchste Erhebung abtrennte. Insgesamt 12 Umlaufberge mit verlassenen Flussschlingen in verschiedener Höhenlage hat die Fließdynamik des Neckars im Verlauf seiner Flussgeschichte geschaffen und hinterlassen. Die bekannteste und größte Schlinge ist die um den Umlaufberg Hollmut zwischen Neckargmünd, Mauer und Wiesenbach mit einer Gesamtlänge von 16 km. Die Abbildung zeigt ihre Entwicklung und weist auf die ehemalige Kiesgrube hin, in der 1907 der berühmte Unterkiefer des Homo heidelbergensis gefunden wurde. Sein Alter wurde auf 450 000 Jahre datiert.  

 

Der Kraichgau liegt zwischen den herausgehobenen Gebirgen Odenwald und Schwarzwald. Diese Lage, verbunden mit zahlreichen Verwerfungen im Untergrund, führte zu einer wesentlich geringeren Hebung und erklärt die Einmuldung zwischen den Gebirgen. Dadurch konnten sich hier wesentlich jüngere Gesteine, vorwiegend aus der Muschelkalk- und Keuperzeit, als im Odenwald halten. Am tiefsten Punkt der geologischen Mulde, der Langenbrückener Senke, sind dies sogar Gesteine aus dem Schwarzen und Braunen Jura, die andernorts in Baden-Württemberg flächenhaft nur im Vorland der Schwäbischen Alb zu finden sind. 

Literatur

Geyer Otto, F. u. Gwinner Manfred, P. (1968) Geologie von Baden – Württemberg, Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart

Zur Station 8 „Bodenaufschluss am Sandkeller" wandern sie weiter in nordwestlicher Richtung. Am Beginn des Hohlwegs nach links in die Rebanlage. Der Beschilderung folgend erreichen Sie über einen Grasweg einen kleinen Hohlweg in dem sich die Lösswand am Sandkeller befindet.

 

Hinweis zur Internetverbindung

An den Stationen 8 und 9 besteht keine Internetverbindung. Es wird empfohlen, sich die Audio-Texte der Station 8 und der Station 9 jetzt herunterzuladen, um diese später anhören zu können.