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Der vergebliche Traum vom Kurort

Östringen konnte seine Träume von einem Kurbad nicht erfüllen. Dabei sind die geologischen Voraussetzungen ebenso gegeben wie im Nachbarort Bad Schönborn. Ausgedehnte tonig-schiefrige Schichten mit hohem Kalk- und Schwefelkiesgehalt (Pyrit) geben Mineralwasser frei, welches dem von Langenbrücken nicht nachsteht. Allerdings kam man in Langenbrücken früher auf den „Geschmack“ und hatte die Idee, dem stark nach faulen Eiern riechenden und schmeckenden Wasser eine heilende Wirkung zuzusprechen. Mit dem dortigen Sigelbad entstand schon früh eine Kureinrichtung. Bereits um 1855 wurde Wasser aus der Quelle im Gewann „Hub“, westlich des heutigen Industrieparks, von Östringer Gemarkung in einer für 12.980 Gulden erbauten Leitung nach Langenbrücken zur dortigen Verbesserung des Wasserangebots gepumpt. Eine Entschädigung für Östringen wurden von Amts wegen abschlägig beschieden.

1867 ging die Quelle in den Besitz des Langenbrückener Badeigentümers Karl Sigel über. Als 1905 ein Unternehmer aus Speyer auf die Idee kam die Quelle im Krummbachwald auszubeuten, erwachte der Traum vom Kurort erneut. Die Gemeinde erklärte sich bereit die Quelle unentgeltlich abzutreten, Gelände für ein Kurhaus bereitzustellen und für eine Straßenverbindung zu sorgen. Doch der Investor hielt sein Versprechen nicht und die hochtrabenden Pläne wurden ad acta gelegt.

Auch nach dem Krieg wurden unter den Bürgermeistern Bender und Kimling Anstrengungen unternommen, den Traum doch noch zu verwirklichen. Eine geplante Tiefbohrung auf 450 m wurde jedoch nach dem Einspruch aus Langenbrücken amtlich untersagt. Dort befürchtete man, den eigenen Quellen könnte so das Wasser abgegraben werden. Der Kurbrunnen, eine gefasste Quelle mit einer Tagesschüttung von 60 000 Liter, sorgt für den unentgeltlichen persönlichen „Genuss“ des Östringer Heilwassers.

 

Literatur

Brauch Theodor (1982)   Östringen, Geschichte einer Stadt S. 343 u. 410/11, Hrsg. Stadt Östringen

Essig Wolfgang (1982) Geopfade im Östringer Kraichgau S. 42, Hrsg. Stadt Östringen

Von hier folgen sie den GEOpfad - Wegweisern bis zum Waldrand an der Konrad-Adenauerstraße. Über diese, die Ostendstraße und die Mühlhausener Straße erreichen sie nach Überqueren der Hauptstraße beim Kreuz die Mühlstraße. Nach ca. 100 m links und kurzem Stück auf dem Schwannweg  geht es vor dem letzten Haus auf der rechten Seite über einen unbefestigten Grasweg ins Lipptal. Der Beschilderung folgend erreichen sie die Station 3 „Wilde Brunnen“.