Das Team Ruhbenderhaus vom Freundeskreises Heimatmuseum gewann das Winzerehepaar Rothermel und Rost für eine Wanderung durch die schönsten Weinberge Östringens. Die 30 Teilnehmer trafen sich am Roten Kreuz, von wo man einen weiten Rundblick auf die Anbaugebiete Ulrichsberg, Bollberg, Sassenhammer, Hummelberg und Schindelbacherberg hat. Nur der Dinkelberg, der vor seiner Wohnhausbebauung zusammenhängend mit Reben bebaut war, entzieht sich den Blicken. Die Anlagen im „Tiefes Gässel“ mit vergleichsweise jungen Reben wurden in den beiden Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg aufgebaut. Dazwischen zahlreiche verwilderte Drieschen, mit alten Reben, die nicht mehr bewirtschaftet aber auch nicht gerodet werden. Sie bilden das ideale Ambiente für die Entstehung und Ausbreitung der Reblaus, die man mit Pfropfreben auf amerikanische Wurzelstöcke besiegt zu haben glaubte. Eine Wegstrecke folgten die wissbegierigen Teilnehmer dem Geopfad und erhielten grundlegende Informationen über die am besten geeigneten Böden für den Anbau der verschiedenen Rebsorten. Im Schatten der Akazien kredenzte Frau Birgit Rost Pinot Blanc den eifrig diskutierenden Winzern und Liebhabern des edlen Tropfens über die Wirtschaftlichkeit, die Vermarktung, die Qualität des diesjährigen Jahrgangs und die Schwierigkeit, Nachfolger für die Weiterführung der Weingüter zu finden. Birgit Rost und Axel Rothermel gründete das zweieinhalb Hektar große Weingut „Am Thalsbach“ im Jahre 2 000 und führen es seit dem Jahre 2009 biologisch ausgerichtet. Das bedeutet, keine synthetischen Spritzmittel verwenden, sondern mit organischen Mitteln die Schädlinge bekämpfen, führte Axel Rothermel aus. Die saisonalen Arbeiten bewältigt er meist allein, während seine Frau für das Büro und den Verkauf zuständig ist. Sie vermarkten ihre Weine Spätburgunder, Weißburgunder und Johanniter selber. (Bach)